Nebst den monatlichen Waldausflügen, die die Kindergärtnerin selber organisiert, bucht Bianca Waterbär jedes Jahr einen Tag mit der Erlebnisschule Luzern. Der Nonprofit-Verein, der unter anderem vom Ökofonds von ewl unterstützt wird (siehe Box), hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Interesse der Kinder an der Natur zu wecken. «Wir suchen nach dem Spektakulären im Alltäglichen und stellen das sinnliche Erleben in den Vordergrund», heisst es auf der Website der Erlebnisschule. Und weiter: «Naturerlebnisse sind Voraussetzung für eine lebendige Beziehung zur Umwelt und fördern den Respekt vor der Natur.» Davon ist auch Bianca Waterbär überzeugt.
Ob «Wilde Waldküche», «Ein Tag am Bach», «Feuer & Flamme» oder «Achtsamkeit in der Natur»: Im Fokus der angebotenen Module steht stets das (stufengerechte) Forschen, Spielen, Erleben und Gestalten der Natur. Beim Ausflug des Kindergartens Weggismatt lautet das Thema «Land Art». Aus Blättern, Steinen, Ästen, Erde und Holz sollen die Kinder Bilder und Skulpturen gestalten.
Ein Fussballstadion für Ameisen und Spinnen
Kaum haben die Kinder im Dreilindenwald ihren «Auftrag» erhalten, ziehen sie in Gruppen los, um Tannzapfen, Buchennüsse und andere Materialen zu suchen. Einige Minuten später sind Ava und Jael bereits mit Eifer dabei, ein kleines Loch zu graben und mit dem gesammelten Material zu befüllen. «Ein solches Kunstwerk habe ich noch nie gemacht», lächelt die 6-jährige Ava. Im Wald sind jedoch beide oft und gerne: «Am liebsten spiele ich Versteckis!», verrät Jael. Zur selben Zeit sind Anna und Alissa damit beschäftigt, mit verschiedenfarbiger Erde den Waldboden zu gestalten.
Was das Kunstwerk am Schluss darstellen soll, lassen die Mädchen offen. «Irgendwie erinnert mich das Muster an ein Theater», findet Anna. Auch die anderen Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Während Emilia einen «Maulwurfgang» erstellt, kreieren drei andere Gspäändli ein Spielparadies für Ameisen, Spinnen und Würmer – Fussballstadion, Waldküche und Freizeitpark inklusive.