Energielösungen

13.08.2024 | Aktualisiert am 14.08.2024 | Lesezeit: 5min

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Eine gute Frage – und sie stellt sich meistens dann, wenn die Stromrechnung ins Haus flattert. Was steckt hinter dem Preisschild? Wer macht hier Gewinn? In diesem Blog erfahren Sie, wie der Strompreis zusammengesetzt ist.

  • Text Alain Brunner Medienverantwortlicher für Strom, Wasser, Unternehmen
  • Bilder ewl

Der Strompreis hat einen Einfluss auf unser Leben. Er bestimmt die Kosten für unseren Alltag mit. Deshalb gibt es Gesetze, Vorgaben und Verordnungen. Sie geben einen Rahmen vor, wie Energieanbieter die Strompreise berechnen dürfen.  

In diesem gesetzlichen Rahmen gibt es zwei Dinge, die Energieanbieter wie ewl direkt beeinflussen können: Wir kaufen den Strom ein und kümmern uns um das Stromnetz. Wir arbeiten «gut», wenn wir den Strom für die Haushalte zu möglichst guten Konditionen beschaffen. Und wir «pflegen» unser Stromnetz, wir bauen es laufend aus und machen es technisch «fit» für die Ansprüche der Zukunft.

Wir investieren in erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Solarenergie oder Windkraft.
Anita Siegel
Produktmanagerin

Unser Ziel: Strom clever einkaufen 

Wir beschaffen «Ihren» Strom mit einer langfristigen Strategie. Oberstes Ziel ist es, eine zuverlässige und wirtschaftlich attraktive Stromversorgung sicherzustellen. Nachhaltige Energie ist dabei zentral. Alle Kundinnen und Kunden von ewl in der Grundversorgung werden mit «ewl Naturstrom Link öffnet in neuem Fenster.» beliefert. 

Bei der Beschaffung muss man clever vorgehen: «Wir haben langfristige Verträge mit Elektrizitätswerken», erklärt Anita Siegel, Produktmanagerin bei ewl. «Mit solchen Vereinbarungen können wir Strom zu festen Preisen erwerben und langfristige Preisstabilität für unsere Kunden gewährleisten.» Wie sich der eingekaufte Strom bei ewl zusammensetzt, erfahren Sie auf dieser Seite: Stromherkunft: Vertrauen Sie dem Ursprung Link öffnet in neuem Fenster. 

Zentral bei der Beschaffung ist zudem der Ausbau der Eigenproduktion. «Wir investieren in erneuerbare Energiequellen wie Wasserkraft, Solarenergie oder Windkraft, um einen eigenen Beitrag zur Stromerzeugung zu leisten», sagt Siegel. ewl kann einen Teil des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen selbst decken und somit ihre Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren. «Solche Investitionen und strategische Partnerschaften schaffen eine solide Grundlage für eine stabile und langfristige Versorgung.» 

Vier Zutaten für den Strompreis 

Im Wesentlichen besteht der Strompreis aus vier Teilen: Energie, Netznutzung, Abgaben an das Gemeinwesen sowie Abgaben an den Bund. Wie gesagt: Den Energieteil und die Kosten für das Stromnetz kann ewl direkt beeinflussen. Die anderen werden vom Bund, von den Gemeinden oder von Swissgrid, der Anbieterin des übergeordneten Netzes, vorgegeben.  

Erstens: Energie 

Der Energiepreis ist, wie der Name sagt, der Preis für die eigentliche Energie. ewl produziert einen Teil der Energie selbst – vor allem mit Wasserkraft in der Region – und einen Teil kaufen wir am Markt. Für den Einkauf am Markt spielen wiederum Herkunftsnachweise Link öffnet in neuem Fenster. eine wichtige Rolle. Sie garantieren, dass die von ewl eingekaufte Energie aus erneuerbaren Ressourcen produziert wurde.

Zweitens: Netznutzung 

Das Stromnetz wird laufend ausgebaut, unterhalten und überwacht. Das kostet. Diese Aufgabe übernimmt ewl als lokale Energieversorgerin für Luzern, Kriens, Schwarzenberg und Malters. Netznutzungstarife setzen sich aus diesen Kosten zusammen sowie aus den Abgaben für das übergeordnete Netz der Swissgrid. Swissgrid muss das Schweizer Stromnetz absichern, damit es zum Beispiel nicht zu Spannungsschwankungen kommt. Zur Netznutzung zählt auch eine Abgabe für die Winterstromreserve des Bundes. Diese wurde eingeführt, um Massnahmen gegen eine mögliche Strommangellage im Winter zu ergreifen. 

Drittens: Abgaben auf lokaler Ebene 

Damit sind gesetzliche Abgaben an Gemeinden gemeint. Das können beispielsweise lokalpolitische Energieabgaben oder Konzessionsabgaben sein. Im Versorgungsgebiet von ewl geht es in erster Linie um die Konzessionsabgaben an die Gemeinden. Ein weiteres Beispiel ist der Klimarappen, den die Stadt Luzern ab dem Jahr 2025 einführt. Die zusätzlichen Einnahmen werden für die Förderung erneuerbarer Energien eingesetzt. 

Viertens: Abgaben an den Bund 

Hier betrachtet man das Ganze aus der Vogelperspektive. Die Bundesabgabe enthält den sogenannten Netzzuschlag zur Förderung erneuerbarer Energien auf Landesebene. Im Wesentlichen gehören dazu die Investitionsbeiträge für verschiedene Erzeugungstechnologien. Aber auch Vergütungen für Photovoltaikanlagen gehören dazu sowie eine Marktprämie für die Grosswasserkraft. Der Bundesrat legt die Höhe der Abgabe jährlich fest.  

Macht ewl mit den Strompreisen Gewinn? 

Grundsätzlich nicht. In der Schweiz basieren die Strompreise, wie anfangs erwähnt, auf gesetzlichen Regeln. ewl darf zwar alle Kosten, die mit dem Betrieb des Stromnetzes und der Energiebeschaffung zusammenhängen, in die Strompreise einbeziehen. Weiter gehen die Möglichkeiten von ewl jedoch nicht. Für Vertriebskosten – wie Abrechnung und Kundenservice – darf ewl maximal eine jährliche Pauschale von 60 Franken pro Kunde berechnen. Diese Vorschriften grenzen die Einnahmen aus der Grundversorgung ein, selbst bei hohen Energiepreisen auf dem Markt. Und sollte ein Energieanbieter einmal zu viel für die Netzkosten oder für die Energiepreise berechnet haben, muss er das in den Folgejahren jeweils ausgleichen.  

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