31.03.2025 | Lesezeit: 5min
Unsere Wärmeverbünde: Was läuft wo?
ewl setzt auf eigene Netze für Fernwärme und See-Energie. Wir planen, bauen und betreiben in und um Luzern Wärmenetze und investieren damit in ein eine klimaneutrale Zukunft.

Während einige der Netze und dazugehörigen Wärmeverbünde längst in Betrieb sind, stecken andere noch in den Machbarkeitsabklärungen. Doch wie weit sind die einzelnen Verbünde? Und was ist 2024 gelaufen? Unsere Fachpersonen geben Einblick. Über die Links unten gelangen Sie direkt zum jeweiligen Verbund.
See-Energie Luzern Zentrum
Wer hier unterwegs ist, hat bestimmt schon die blauen See-Energie-Leitungen gesehen, die an diversen Stellen verlegt werden. Der Ausbau des Netzes ist in vollem Gang. Zwar erhalten schon diverse Gebäude um den Bahnhof Luzern Energie aus dem Vierwaldstättersee zum Heizen und/oder Kühlen, denn der Wärmeverbund ist seit 2020 in Betrieb. Bis wir aber beim Ziel von rund 230 Objekten und damit bei einer Vielzahl von Wohnungen und Gewerberäumen angekommen sind, werden wir noch viele Meter Leitungsrohre verlegen. Eine besondere Herausforderung sind die engen Platzverhältnisse im städtischen Boden. So mussten wir auch schon Leitungen übereinander verlegen, um die See-Energie-Leitungen noch unterzubringen. 2024 waren wir zudem aktiv mit dem Bau von Quartierzentralen beschäftigt: Bereits fertig ist der Bau der Quartierzentrale Rösslimatt. Ende Jahr noch im Bau befand sich die Quartierzentrale Geissensteinring. Ab Frühjahr 2025 kommt auch sie zum Einsatz, um die Energie aus dem See als Heizenergie in die Häuser zu liefern.


Die blauen Rohre werden für die Versorgung mit See-Energie verlegt.
Projekt linkes und rechtes Seeufer Luzern
Wir haben uns 2024 intensiv mit Machbarkeitsstudien für See-Energie in diesem Gebiet beschäftigt. Da geht es darum, abzuschätzen, wie hoch der Bedarf nach Wärme und Kälte auf dem Markt ist. Auch technische Machbarkeitsabklärungen gehören dazu. Wir müssen zum Beispiel gemeinsam mit der Stadt Luzern passende Standorte finden, wo wir die wenigen, aber sehr grossen Energiezentralen von mehreren Tausend Quadratmetern unterbringen können. Die Zentralen sind entscheidend, damit wir künftig die neuen Versorgungsgebiete mit See-Energie versorgen können. Ebenso wichtig ist es, bereits jetzt die Rahmenbedingungen für den notwendigen Netzausbau zu schaffen, damit wir, sobald die Zentralen realisiert sind, das neue Netz für See-Energie effizient und zügig umsetzen können.

Projekt Würzenbach
Im Gebiet Würzenbach haben wir uns 2024 ebenfalls um einen geeigneten Standort für die See-Energie-Zentrale in Seenähe gekümmert. In dieser Zentrale soll das Seewasser künftig gefasst werden, um die Energie aus dem See aufzubereiten und die Wärme anschliessend von dort im Gebiet zu verteilen. In der Zentrale soll es Wärmepumpen mit Speichern für die Spitzenabdeckung an sehr kalten Tagen geben. Dazu wurde im Berichtsjahr ein Vorprojekt erarbeitet, welches nun als Entscheidungsbasis für die nächsten Projektschritte dient. Spannend ist im Würzenbach auch die Leitungsführung, ganz besonders bei der Querung des SBB-Damms. 2024 haben wir in Machbarkeitsstudien Varianten dafür geprüft. Diese werden wir nun im Vorprojekt weiter ausarbeiten.

Fernwärme Emmen Luzern Rontal
Unser Fernwärmebetrieb läuft rund um die Uhr. Die Fernwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia liefern wir nun seit fast zehn Jahren in Wohnungen und Gewerbebauten – ins Rontal genauso wie ins Gebiet Emmen Luzern. Zusätzlich speisen wir Abwärme aus dem Walzwerk von Steeltec ins Netz ein. Mit immer mehr Kundinnen und Kunden wachsen auch die Leitungen. Bis jetzt haben wir stolze 55 Kilometer Leitungen verlegt. In den Luzerner Stadtteilen Reussbühl und Littau, in Ebikon und Emmen sind wir gerade daran, noch mehr Private und Gewerbebetriebe an unser Netz anzuschliessen, damit auch sie von der lokalen Wärme profitieren können. 2024 fand die Erschliessung der St. Karlistrasse und des Gebiets Reussport Luzern ihren erfolgreichen Abschluss.


Detailarbeit für den Leitungsbau Fernwärme
Projekt Kriens
Das Jahr 2024 konnten wir mit dem Zuschlag für den Wärmeverbund Kriens begrüssen. Zusammen mit CKW dürfen wir den Wärmeverbund für Kriens planen und realisieren. Seitdem stehen wir in regem Austausch, um das konkrete Projekt sowie die Konzessionsdetails zu erarbeiten. Bereits haben wir einen favorisierten Standort für ein Holzheizkraftwerk im Gebiet Obernau gefunden, das unseren Kundinnen und Kunden besonders in der ersten Phase Wärme liefern soll. Wo soll die Leitung künftig durchführen? Auch dieser Frage haben wir uns gewidmet und dabei komplexe Stellen wie die Querung der Kantonsstrasse und von Bächen ins Visier genommen. Wichtig ist, dass wir solche Details jetzt gut abklären. Denn was wir jetzt planen, wird viele Jahrzehnte für umweltschonende Wärme in Kriens sorgen.

See-Energie Horw Kriens
In Teilen von Horw und Kriens nutzen wir die Energie aus dem Vierwaldstättersee, praktisch vor der Haustür. Herzstück ist die See-Energie-Zentrale Seefeld im Horwer Seebecken, die 2020 in Betrieb ging. Seitdem wächst das Netz laufend weiter, immer mehr Gebäude werden angeschlossen. 2024 war ein spannendes Jahr, in dem wir beim Netzausbau einiges bewegen konnten. So wurden zum Beispiel die See-Energie-Anschlüsse der Pilatus Arena Kriens und der Gebäudezentrale Blickfeld realisiert – mit Spülbohrungen an herausfordernden Stellen, etwa unter einem Kreisel und unter dem Bahntrassee hindurch. In Horw haben wir die Quartierzentrale Seefeldstrasse erfolgreich fertiggestellt, und die Kundinnen und Kunden beziehen bereits ihre Wärme von der neuen Zentrale. Zudem konnten wir das Wärmenetz in der Steinenstrasse Horw mit Hausanschlüssen umsetzen. Kurz gesagt: Wir können auf ein sehr aktives Jahr zurückblicken.
