Energielösungen

17.02.2025 | Aktualisiert am 19.02.2025 | Lesezeit: 5min

Vom Försterkind zum Stromprofi

Ferdi Willmann tauschte den Wald gegen Stromleitungen und fand in der Energiebranche nicht nur eine sichere Perspektive, sondern seine wahre Berufung. Mit 35 Jahren begann er eine Ausbildung zum Netzelektriker bei ewl – ein Schritt, der sein Leben nachhaltig prägte und ihn bis heute glücklich macht.

  • Text Gabriela Hübscher Co-Leiterin Marketing und Kommunikation
  • Bilder Arbeit Romana Schönauer Spezialistin Marketingkommunikation/Content Management
  • Bilder privat Ferdi Willmann Gruppenleiter Netzbau Elektrizität
Ferdi mit Vater und Grossvater bei der Arbeit im Wald Ferdi mit Vater und Grossvater bei der Arbeit im Wald

Schon als kleiner Junge konnte Ferdi Willmann das Ende der Sommerferien kaum ertragen. Nicht, weil er zurück in die Schule musste, sondern weil er dann die Tage nicht mehr von früh morgens bis spät abends im Wald verbringen konnte – einem Ort, der ihn von klein auf prägte. An der Seite seines Vaters, einem Förster, zog er als kleiner Knirps mit einer Seilwinde Baumstämme aus dem Unterholz. Seine Begeisterung für Technik, präzise Arbeit und die Natur liess ihn nie los. Heute, mit 57 Jahren, hat Ferdi seine Berufung längst gefunden: «Ich kann mir nichts Glücklicheres vorstellen, als Netzelektriker zu sein.»

Unerfüllter Traum

Als Jugendlicher war für Ferdi klar, dass er dem Vorbild seines Vaters folgen würde. Seine Ausbildung als Forstwart durchlief er auf dem Stadtforstamt Luzern in den Pilatuswaldungen. Berufliche Alternativen? Damals kein Thema. «Die Jugendlichen wurden mehr gesteuert als heute – ich habe nie etwas anderes in Betracht gezogen.» Wäre er allerdings noch einmal jung, würde er direkt eine Lehre als Netzelektriker machen. Besonders der Freileitungsbau fasziniert ihn: Dort, wo eingespielte Teams in luftiger Höhe auf den Masten dafür sorgen, dass der Höchstspannungsstrom fliesst. Diese Menschen bewundert Ferdi. «Dort arbeiten nur Leute, die für den Beruf leben» – genau wie er selbst. Dafür, sagt er, müsse man aber jung sein.

Sein Wechsel zu ewl hing unmittelbar mit seiner Arbeit als Forstwart zusammen. Er kannte seine späteren Arbeitskollegen, da er oft unter den Freileitungen im ewl-eigenen Wald geholzt hat. «Die Holzpreise sanken, der Forst war in der Krise und die Energiebranche schien sichererer», erinnert er sich. Mit 35 Jahren wagte er den Neuanfang: Als Vater von zwei kleinen Mädchen startete er die Ausbildung zum Netzelektriker – und das gleich zum Monteuren-Lohn. Seitdem sei er in dieser Firma und in diesem Beruf zuhause. Mit mehreren Weiterbildungen in der Tasche arbeitet er heute als Gruppenleiter im Netzbau.

Leidenschaft als Antrieb

Ferdi ist bei allem, was er tut, mit dem Herzen dabei. In der manchmal rauen Welt der Monteure zeigt er Offenheit und Wertschätzung – sowohl für die Aufgaben als auch für die Menschen.

«Das Schlimmste ist für mich, im Leben stehen zu bleiben.» Als Gruppenleiter motiviert er sein Team mit Leidenschaft und einer positiven Einstellung: «Wenn man selbst für etwas brennt, steckt man auch andere an.» So fordert und fördert er auch die Lernenden. Sie lässt er in klaren Leitplanken selbstständig arbeiten und weiss, dass dazu auch ein gewisser Druck gehört. «Sie müssen später in der Berufswelt standhalten.»

Wenn man selbst für etwas brennt, steckt man auch andere an.
Ferdi Willmann
Gruppenleiter Netzbau Elektrizität

Freier Weg zum Ziel

Die Arbeit draussen, manchmal unter schwierigen Bedingungen, prägt Ferdis Alltag. Seine Hände erzählen die Geschichte von strömendem Regen, eisiger Kälte und harter Arbeit – doch er sagt: «Dieser Job macht mich glücklich und ich gehe jeden Abend zufrieden nach Hause.» Bei ewl könne er sein unternehmerisches Denken mit einem starken Fokus auf die Kundinnen und Kunden verbinden. «Wie ich zum Ziel komme, steht mir offen, solange das Endprodukt stimmt.» Er arbeite in einem engagierten Team und mit guten Vorgesetzten. «Wir helfen einander, wo wir können, und pflegen vertrauensvolle Beziehungen.» Er schätzt den Pikettdienst, bei dem er rund um die Uhr für Störungsfälle im Einsatz steht. «Das Tüpfchen auf dem i ist für mich, dass ich ewl bei Events wie dem Lucerne Marathon, dem Stadtfest oder der Luga vertreten darf.» Das erfülle ihn mit Stolz.

Spektakuläre Pionierarbeit

Langeweile kennt er nicht. Unvergessen bleiben ihm seine spektakulären Helikoptereinsätze: Vor 20 Jahren reparierte er als erster bei ewl einen Schaden an einer Hochspannungsleitung – hängend am Seil. Als Forstwart hatte er sich bereits zum Flughelfer weitergebildet, was ihm bei dieser Aufgabe zugutekam.

Mit 65 Jahren das Unternehmen als Rentner zu verlassen, kann er sich nicht vorstellen. Muss er auch nicht. Er liebäugelt damit, mit 63 Jahren sein Pensum zu reduzieren und dafür länger zu arbeiten. «ewl bietet mir dafür die Möglichkeit und ich habe die Energie dafür.»

3 Generationen: Ferdi als Kind mit Vater und Grossvater Ferdi 3 Generationen: Ferdi als Kind mit Vater und Grossvater Ferdi

Das Vermächtnis

Energie gibt ihm nicht nur sein Job, sondern auch seine Familie zuhause. Die Liebe zur Natur begleitet ihn bis heute – sei es auf Spaziergängen durch den Wald, Wanderungen oder bei der Arbeit im eigenen Garten in Malters, wo der gebürtige Krienser vor 16 Jahren hingezogen ist. Unvergesslich schön erlebte er den Moment, als er vor Kurzem sein erstes Enkelkind in die Arme schloss.

Mit dem kleinen Lenny endet eine Familientradition. Ferdi hat seinen Namen von seinem Vater und dieser von dessen Vater. Grossvater Ferdi ist noch heute sein Vorbild. «Er war so ein zufriedener Mensch. Als ich klein war, dachte ich immer: So will ich auch mal werden.» Das ist ihm gelungen – ein Vermächtnis, das er wohl auch weitergeben wird.

ewl Blog abonnieren

ewl Blog abonnieren und keine Beiträge verpassen.

Kontaktdaten