Energielösungen

19.03.2024 | Aktualisiert am 07.08.2024 | Lesezeit: 5min

5 Mythen zum Energieverbrauch

Warum sind meine Stromkosten trotz Lichterlöschen so hoch? Liefern Solarmodule mehr Energie als zu ihrer Herstellung aufgewendet wurde? Solche Fragen verunsichern viele Leute, die gerne umweltfreundliche Entscheidungen fällen möchten. Wir greifen 5 Mythen zum Energieverbrauch auf und stellen Ihnen die Fakten gegenüber.

  • Text Sylvia Bendel Larcher
  • Fotos ewl

Mythos 1: Energiesparen nützt nichts

«Ich kann allein nichts ausrichten. Ob ich unbenutzte Geräte vom Netz nehme oder zu Fuss einkaufen gehe, macht global betrachtet keinen Unterschied.» Solche Aussagen hört man immer wieder. Viele Leute denken, ihr Beitrag zum Energiesparen sei bedeutungslos. Aber was passiert, wenn alle so denken? Richtig: Es passiert nichts. Wenn hingegen tausende Einzelne anfangen, Energie zu sparen, so macht das in der Summe den entscheidenden Unterschied. Vom Einbau einer Wärmepumpe bis hin zum Einschalten des Eco-Programms beim Geschirrspüler – jeder Beitrag zählt, wenn wir die Energiewende schaffen wollen.

Doch welches sind die grössten Hebel, wenn es ums Energiesparen geht? Diese Massnahmen sparen am meisten Energie:

  • Wohnen: Wohnfläche verkleinern, Heizung drosseln (1 Grad weniger spart 6 Prozent der Heizenergie).
  • Mobilität: Auto mit geringerem Benzinverbrauch oder Elektroauto anschaffen oder ganz auf das Auto verzichten.
  • Konsumgüter: regionale und saisonale Lebensmittel kaufen, Konsumgüter lange benutzen.

Auf dieser Webseite finden Sie Tipps von ewl zum alltäglichen Energiesparen.

Zu Fuss einkaufen spart Energie und hält fit.

Mythos 2: Mit Öl und Gas heizen ist am billigsten

Öl- und Gasheizungen sind beim Kauf und bei der Installation günstiger als andere Heizsysteme wie Pelletsheizungen, Wärmepumpen oder Fernwärme. Wenn man hingegen die Betriebskosten hinzurechnet, so sind über die ganze Lebensdauer von durchschnittlich 20 Jahren gerechnet die Kosten für eine alternative Heizung nicht höher, im Gegenteil. Bei den jährlichen CO2-Emissionen schlagen alternative Heizsysteme die alten Öl- und Gasheizungen um Längen (vgl. Grafik). Alternative Heizsysteme haben zudem den Vorteil, dass sie von den Kantonen gefördert werden, was die Installationskosten senkt.

CO2-Emissionen und Kosten pro Jahr für ein Einfamilienhaus mit 150m2 Wohnfläche bei einer Betriebsdauer des Heizsystems von 20 Jahren (Quelle: erneurbarheizen.ch).

ewl berät Sie bei Neu- und Umbauten und bietet in gewissen Regionen selber Fernwärme an. Fernwärme bietet viele Vorteile: Die Übergabestation braucht wenig Platz, funktioniert lärm- und geruchsfrei und um die Wartung müssen Sie sich nicht kümmern.

Mythos 3: Solarmodule herstellen braucht mehr Energie als diese je liefern

Diese Aussage mochte in den Anfängen der Solarenergie zutreffen. Doch heutige Photovoltaikanlagen sind so effizient, dass dieser Mythos schon lange nicht mehr stimmt. Eine moderne Photovoltaikanlage hat sich im Schnitt schon nach 1 bis 2 Jahren energetisch amortisiert. Das bedeutet: In den ersten Jahren ihres Betriebs produziert die Anlage so viel Energie, wie zu ihrer Herstellung nötig war. Danach produziert sie noch 25 bis 30 Jahre absolut emissionsfreien Strom. Eine Photovoltaikanlage ist daher ein wirkungsvoller Beitrag zum Umweltschutz, und sie rechnet sich auch finanziell.

Hier erfahren Sie auf die Schnelle, ob sich eine Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach rechnet.

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Mythos 4: Lichterlöschen senkt meine Stromkosten

Unser Kundencenter erreicht oft die Klage: «Ich lösche doch das Licht immer, warum ist meine Stromrechnung so hoch?» Früher, als die guten alten Glühbirnen noch mehr Wärme als Licht verbreiteten, brauchte das Licht tatsächlich so viel Strom, dass es sich in der Rechnung bemerkbar machte. Mit den heutigen LED-Lampen ist das anders. Sie brauchen so wenig Strom, dass sich mit Lichterlöschen nur noch wenig sparen lässt – was nicht heisst, dass man das Licht nun brennen lassen sollte. Viel mehr Strom brauchen Backöfen, Tiefkühltruhen, Waschmaschinen und Tumbler. Hier können Sie Strom sparen, indem Sie zum Beispiel auf eine grosse Tiefkühltruhe verzichten, die Waschmaschine nur ganz gefüllt laufen lassen und die Wäsche an der Sonne trocknen. Die allergrössten Stromfresser sind übrigens Elektroboiler und Elektroheizungen.

Die Waschmaschine nur gut gefüllt laufen lassen spart mehr Strom als Lichterlöschen.

Mythos 5: Energieautarkie ist unmöglich

Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine würden viele Länder in Europa gerne von Öl- und Gaslieferungen aus dem Ausland unabhängig werden. Auch die Schweiz ist nicht autark. Sie ist auf den Import von Öl und Gas, im Winter auch von Strom angewiesen. Im Kleinen ist Autarkie jedoch heute schon möglich: Einfamilienhäuser können sich mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach energetisch selber versorgen und produzieren teilweise schon einen Energieüberschuss. Je mehr Anlagen mit erneuerbarer Energie wir in der Schweiz installieren, umso autarker werden auch ganze Quartiere und Dörfer.

ewl arbeitet an diesem Ziel mit dem konstanten Ausbau seines Fernwärmenetzes, dem Bau von Wasserkraftwerken wie das Kleinkraftwerk am Mühleplatz und den neuen See-Energie-Werken.

Mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage ist ein Einfamilienhaus energetisch autark.

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