Digitalisierung

23.02.2023 | Aktualisiert am 07.08.2024 | Lesezeit: 6min

Smart Meter: kleiner Kasten, grosse Wirkung

Er ist der Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft und Herzstück eines der grössten ewl Projekte der nächsten Jahre: der Smart Meter. Im gesamten Versorgungsgebiet von ewl ersetzen wir alte Stromzähler durch den kleinen Wunderkasten. Unsere Kundinnen und Kunden profitieren gleich in mehrfacher Hinsicht.

  • Text Ismail Osman
  • Video Tele 1
  • Bilder Schriber Kommunikation

Lassen Sie sich nicht vom unscheinbaren Äusseren täuschen. Der Smart Meter mag als schlichtes «weisses Kästchen» daherkommen. In ihm steckt jedoch das Potenzial, die Energiezukunft nachhaltig zu prägen. Und diese Zukunft beginnt jetzt: ewl beginnt, bisherige Stromzähler durch das Smart-Metering-System zu ersetzen. Bis 2027 soll die flächendeckende Umrüstung im gesamten Versorgungsgebiet abgeschlossen sein.

Aber weshalb ist die Umrüstung nötig? Was unterscheidet den Smart Meter vom bisherigen Stromzähler? Und was macht das Ding eigentlich? Der Reihe nach. Der Hauptgrund für die Umrüstung ist längst bekannt: Die Energieversorgung in der Schweiz muss nachhaltiger werden. Diesen Auftrag erhielt der Bundesrat 2017 vom Schweizer Stimmvolk, als dieses die Energiestrategie 2050 an der Urne annahm. In der Folge passte der Bundesrat die Stromversorgungsverordnung an. Die gesetzlichen Vorgaben besagen seither, dass künftig intelligente Messsysteme zum Einsatz kommen müssen und die bestehenden Stromzähler bis Ende 2027 ersetzt werden müssen.

Künftig wissen wir genau, wo und wann wie viel Strom fliesst.
Marcel Koch
Leiter Messdienstleistungen

Erneuerbare Energiequellen einbinden

Die neuen Systeme sollen nicht nur messen, wie viel Strom verbraucht, sondern auch, wie viel ins Netz eingespeist wird. Letzteres ist der Tatsache geschuldet, dass die dezentrale Stromeinspeisung in die Netze, zum Beispiel durch Solaranlagen, stark zunimmt. Das ist eine erfreuliche Entwicklung und ganz im Sinne von ewl. Bezüglich Netzstabilität ist diese Entwicklung jedoch auch mit Herausforderungen verbunden. So ist die Stromproduktion von Solarzellen vom Wetter abhängig, was zu Schwankungen im Stromnetz führen kann.

Genau hier spielt das intelligente Messsystem mit den Smart Metern einen seiner Trümpfe aus: Es kann Einspeisungen ins Stromnetz genau messen. Dadurch kann die Einbindung von erneuerbaren Energiequellen ins Netz von ewl weiter vorangetrieben werden, die Netzstabilität aber auch in Zukunft erhalten bleiben. «Künftig wissen wir genau, wo und wann wie viel Strom fliesst», erklärt Marcel Koch, Leiter Messdienstleistung bei ewl. Das System ist an das Glasfasernetz von ewl angebunden. Dadurch können die gemessenen Daten der meisten Gebäude kabelgebunden – und damit strahlungsfrei – übermittelt und verarbeitet werden.

Sparpotenziale erkennen

Der Smart Meter hat aber nicht nur Vorteile für den Betrieb von ewl. Auch Kundinnen und Kunden profitieren in mehrfacher Hinsicht vom neuen System, wie Marcel Koch im Videobeitrag von Tele 1 erklärt:

Das im Beitrag angesprochene Kundenportal ist ebenfalls ein Kernelement der Umrüstung. Kundinnen und Kunden von ewl können unter ewl-luzern.ch/kundenportal den eigenen Stromverbrauch mit wenigen Klicks online abrufen. So erkennen sie ihr Sparpotenzial leichter.

62'000 Stromzähler werden ersetzt

Alle Stromzähler im ewl Versorgungsgebiet auf den Smart Meter umzurüsten, ist eine planerische und logistische Mammutaufgabe. Immerhin müssen rund 62’000 Stromzähler ersetzt und in das digitale Kommunikationssystem eingebunden werden. ewl ist jedoch für dieses Grossprojekt gerüstet, wie Marcel Koch betont: «Der Rollout mit der Evaluation des intelligenten Messsystems wurde in Zusammenarbeit mit den involvierten Partnerfirmen vor über drei Jahren initiiert und im Detail geplant.»

Die Umrüstung auf den Smart Meter ist also alles andere als ein Schnellschuss. Sie ist ein Schlüsselelement, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 erreichen zu können. Das liegt auch im Interesse von ewl: Bis im Jahr 2040 will das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden mit 100 Prozent erneuerbarer Wärme versorgen. Dazu investiert ewl intensiv in die Entwicklung innovativer Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien. In den letzten Jahren ist in diesem Zusammenhang beispielsweise der Ausbau des Fernwärmenetzessowie die Förderung der See-Energie vorangetrieben worden.

Digitale Zukunft: unsere laufenden Projekte

Neben dem Smart-Meter-Rollout treibt ewl die folgenden Digitalisierungsprojekte voran:

Neues Kundenportal:

Seit Herbst 2022 ist das neue ewl Kundenportal Link öffnet in neuem Fenster. aufgeschaltet. In Verbindung mit dem Smart-Metering-System können unsere Kundinnen und Kunden das neue Portal nutzen, um ihren Stromverbrauch online abzurufen. Dadurch lässt sich einfacher erkennen, wo sie Energie sparen können. Das Portal bietet zudem eine ideale Basis für weitere Interaktionen mit unseren Kundinnen und Kunden. ewl wird den Funktionsumfang des Portals Schritt für Schritt erweitern. Das Nutzen von Preisrechnern oder Informationen zu ewl Internet bieten spannende Handlungsfelder für weitere Services.

«Parcade» – die einfache Parkplatzlösung:

Parcade ist eine App, die das Finden und Anbieten von freien Parkplätzen einfacher macht. Die App gibt den Nutzenden eine Übersicht über alle verfügbaren Parkplätze und ob ein bestimmter Parkplatz besetzt ist oder nicht. Wer einen Parkplatz benötigt, kann beispielsweise Datum, Uhrzeit sowie die Art der Anfrage wählen: ob privat oder geschäftlich. Die Besitzerin oder der Besitzer der Parkplätze erhält anschliessend die Anfrage über die App und kann den Parkplatz freigeben, falls dieser in der gewünschten Zeit frei steht. Zusätzlich schafft ein Coin-System den Anreiz, die App zu nutzen.

Roboter für die Automatisierung:

Bei der Robotic Process Automation (RPA) handelt es sich um einen Software-Roboter, mit dem sich Geschäftsprozesse automatisieren lassen. Der Roboter (Bot) imitiert dabei den Menschen, der den Computer bedient, Anwendungen ausführt sowie digitale Prozesse startet und bearbeitet. Durch die Automatisierung werden Mitarbeitende von Routineaufgaben entlastet. Die gewonnene Zeit können sie in Kundenanfragen investieren. Zudem wird das Fehlerrisiko gesenkt, da der Bot die Aufgaben nach festgelegten Prozess-Workflows abarbeitet. Er kann sich unter anderem in verschiedene Anwendungen einloggen und repetitive Aufgaben ausführen. Konkrete Aufgabenstellungen für ewl sind: Einrichten des Lastschriftverfahrens (LSV) oder tägliches Einlesen der Bankzahlungen im Finanzsystem und deren Validierung. Aber auch in der Interaktion mit den Kundinnen und Kunden gibt es mögliche Prozesse, um die Mitarbeitenden zu entlasten und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

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