Wasserwerke

Dank natürlich vorkommender Ressourcen wie See-, Quell- und Grundwasser und moderner Wasserwerke sind wir in der Lage, Trinkwasser in reinster Qualität für die ganze Region aufzubereiten. Wie funktioniert das?

Frontansicht des Quellwasserwerks Kreuzbuch in Luzern. Zu sehen ist das Gebäude, umringt von Bäumen

Quellwasserwerk Sonnenberg

Mit dem Quellwasserwerk Sonnenberg hat unsere Region eine der modernsten Trinkwasseraufbereitungsanlagen weltweit. Wir bereiten hier Quellwasser aus dem Eigental und dem Entlebuch mittels eines neuartigen Aufbereitungsverfahrens und ganz ohne Zusatz von Chemie zu hochwertigem Trinkwasser auf.

  • Das Quellwasserwerk Sonnenberg deckt täglich rund 40 Prozent des Luzerner Wasserbedarfs ab.

    • Durch die Reduktion der Pumpleistung wird 35 Prozent Strom eingespart.  

    • Die Effizienzsteigerung in der Wasseraufbereitung beträgt rund 98.8 Prozent.

Wassergewinnung: vom Pilatusgebiet ins Leitungsnetz

Hoch gelegen und inmitten steil abfallender Felsen entspringt das Quellwasser. Dort sammeln wir es und leiten das Wasser in Richtung Sonnenberg. Nach rund zwölf Kilometern erreicht das Wasser das Quellwasserwerk Sonnenberg, wo es zu Luzerner Trinkwasser aufbereitet wird.

Leitsystem: modern und ökologisch

Das Quellwasserwerk Sonnenberg hat ein eigenes Leitsystem, dadurch kann das Werk komplett automatisch und ohne dauerhaften Personaleinsatz betrieben werden. Mehrmals pro Woche führen wir Anlagenkontrollen durch, nehmen Qualitätsproben und überprüfen Schaltvorgänge. Wir führen jährlich Servicearbeiten an grösseren Komponenten durch. Zusätzlich ist das Quellwasserwerk mit der ewl-Netzleitstelle verbunden.

Aufbereitung des Quellwassers

Das Quellwasser aus dem Eigental und dem Entlebuch gelangt durch eine Rohrleitung bis rund einen Kilometer vor das Quellwasserwerk Sonnenberg. Hier wird das Wasser in einem Schacht gestaut und gelangt von dort in einer Druckleitung direkt zur Aufbereitung. Um das Wasser durch die Filter der Anlage zu drücken, ist keine maschinelle Pumpleistung nötig. Die Druckleitung und die optimale Ausnutzung des natürlichen Gefälles ermöglichen eine markante Reduktion des Stromverbrauchs.

Mehr über die Wasseraufbereitung

Aufbereitung im Quellwasserwerk

Die Trinkwasseraufbereitung von Quellwasser erfolgt in fünf Schritten:

  1. Im Vorfilter filtern wir grobe Partikel wie Sand aus dem Quellwasser. So schützen wir die weiteren Aufbereitungseinrichtungen im Quellwasserwerk.

  2. In einem zweiten Schritt geben wir Ozon hinzu, welches das Wasser desinfiziert und entkeimt. Die verschiedenen Hindernisse im Reaktionsbehälter verteilen das Ozon gleichmässig im Wasser.

  3. Die Keramikmembranfilter bilden das Kernstück der Anlage. Wenn das Wasser mit Druck durch eine Vielzahl an Hightech-Keramikmembranfiltern gepresst wird, werden alle unerwünschten Stoffe herausgefiltert.

  4. Im Aktivkohlefilter werden alle noch vorhandenen biologisch aktiven Substanzen abgebaut. Das geschieht in vier grossen Betonbecken mit je 120'000 Litern Fassungsvermögen.

  5. Im letzten Aufbereitungsschritt folgt die UV-Desinfektion. Als natürlicher Bestandteil von Sonnenlicht hat ultraviolettes Licht die einzigartige Fähigkeit, Mikroorganismen abzutöten.

    1. Schacht
    2. Druckleistung
    3. Vorfiltration
    4. Ozonung
    5. Keramikmembranfilter
    6. Aktivkohlefilter
    7. UV-Desinfektion
    8. Reservoir

    Zertifizierung für naturnahes Bauen

    Wir haben für die naturnahe Gestaltung des Quellwasserwerks Sonnenberg die Auszeichnung der Stiftung Natur & Wirtschaft erhalten. Das Areal ist ein Beispiel dafür, wie die Natur in ein Betriebsareal integriert und gefördert werden kann.

    Das Gebäude nimmt die umgebende Natur auf. Auf dem Dach des Quellwasserwerks Sonnenberg wachsen Wildblumen, die mit ihren Blüten und Samen viele Insekten und Vögel ernähren. Ein Feuchtgebiet und Steinhaufen mit Baumstrünken als Unterschlupf ergänzen die Waldlichtung optimal.

    • Gestufter Waldrand vom Laubmischwald bis zur artenreichen Wildblumenwiese
    • Kraut- und Wiesensaum bieten vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf
    • Stein- und Altholzhaufen bieten Lebensraum für Igel, Schmetterlinge, Reptilien und Hermeline
    • Feuchtgebiete für Grasfrösche und andere Amphibien

    Eckdaten Quellwasserwerk Sonnenberg

    Inbetriebnahme2018
    QuellwasserentnahmeEigental und Entlebuch
    Länge Quellwasserleitung Eigental – Luzern10’000 Meter
    Durchschnittliche Tagesproduktion15’000 Kubikmeter
    Produktionskapazität200–1’200 Kubikmeter pro Stunde
    Fassungsvermögen Reservoir9’160 Kubikmeter
    Tagesverbrauch Stadt Luzern im Sommer42’000 Kubikmeter
    Tagesverbrauch Stadt Luzern im Winter25’000 Kubikmeter

    Quellwasserwerk Sonnenberg besichtigen?

    Ob für Schulen, Vereine, Firmen oder Privatpersonen: Besichtigen Sie das Quellwasserwerk Sonnenberg und erhalten Sie spannende Einblicke in die Trinkwasserproduktion.

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    Aussenansicht des Seewasserwerks Kreuzbuch in Luzern

    Seewasserwerk Kreuzbuch

    Die Seewasseranlage wurde 1966 in Betrieb genommen und in den Jahren 2007 bis 2008 sowie 2011 bis 2012 saniert. Sie setzt sich aus dem Pumpwerk Salzfass und dem höher gelegenen Wasserwerk Kreuzbuch zusammen. Beim Pumpwerk im Seeburggebiet wird das Seewasser in einer Entfernung von 350 Metern am Ufer des Vierwaldstättersees gefasst. Das Pumpwerk befördert das Wasser anschliessend in das 96 Meter höher gelegene Seewasserwerk im Kreuzbuchwald, wo es zu Trinkwasser aufbereitet wird. Wir betreiben das Seewasserwerk Kreuzbuch vollautomatisch und überwachen es mit unserer Netzleitstelle an sieben Tagen in der Woche während 24 Stunden.

    Längsschnitt Seewasserwerk Kreuzbuch

    Infografik, die den Längsschnitt des Seewasserwerks Kreuzbuch in Luzern zeigt. Infografik, die den Längsschnitt des Seewasserwerks Kreuzbuch in Luzern zeigt.
      1. Reservoir
      2. Filter
      3. Ozonung

      Trinkwasser für die Stadt Luzern

      Während Quell- sowie Grundwasser mit UV desinfiziert werden, setzen wir bei Seewasser Ozon und Filtration für diesen Schritt ein. Das Luzerner Trinkwasser ist von hervorragender Qualität. An rund 100 Stellen werden sowohl der Aufbereitungsprozess als auch das Trinkwasser permanent kontrolliert und überwacht, dadurch können wir die Qualität des Luzerner Trinkwassers gewährleisten.

      Übersicht der Anlagen

      Eine Infografik, die eine Übersicht der Anlagen und Wasserwerke von ewl bietet. Eine Infografik, die eine Übersicht der Anlagen und Wasserwerke von ewl bietet.
        1. Seewasserwerk Kreuzbuch
        2. Druckwindkessel-Station
        3. Pumpwerk Salzfass
        4. Entnahmeleitung

        Vom See ins Leitungsnetz

        Die Entnahme des Seewassers erfolgt in rund 42 Metern Tiefe. Mittels vier Bohrlochpumpen transportieren wir das Seewasser vom Pumpwerk Salzfass zum höher liegenden Wasserwerk Kreuzbuch. Jede der vier Maschinen kann pro Sekunde 115 Liter Wasser befördern. Die Druckleitung vom Pump- zum Seewasserwerk misst 664 Meter. Im Seewasserwerk wird das See- zu Trinkwasser aufbereitet, im grossen Reservoir gesammelt und schliesslich ins städtische Leitungsnetz eingespeist.

        Aufbereitung im Seewasserwerk

        Die Trinkwasseraufbereitung von Seewasser erfolgt in drei Schritten:

        1. Durch die Ozonung werden Mikroorganismen abgetötet und Schadstoffe unwirksam gemacht.

        2. Mittels Filtration mit Aktivkohle und Quarzsand werden diese Stoffe ausgefiltert und biologisch abgebaut.

        3. Durch die Beigabe von Chlor können wir sicherstellen, dass eine Wiederverkeimung des aufbereiteten Trinkwassers im Reservoir und beim Transport im Leitungsnetz verhindert wird.

        Eckdaten Seewasserwerk Kreuzbuch

        Inbetriebnahme1966
        Sanierungen2007 bis 2008 und 2011 bis 2012
        SeewasserentnahmePumpwerk Salzfass
        Länge Druckleitung664 Meter
        Anzahl Bohrlochpumpen4 + 1 Reserve
        Leistung pro Bohrlochpumpe169 Kilowatt (knapp 240 PS)
        Durchschnittliche Tagesproduktion30’000 Kubikmeter
        Fassungsvermögen Reservoir8’000 Kubikmeter
        Tagesverbrauch Stadt Luzern im Sommer42’000 Kubikmeter
        Tagesverbrauch Stadt Luzern im Winter25’000 Kubikmeter
        Inbetriebnahme1966