01.05.2019

Auftakt für eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung in Sursee

Die Stadt Sursee, die Korporation Sursee und ewl energie wasser luzern beabsichtigen mit einer Verbundlösung eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung in Sursee zu realisieren. Die drei Parteien haben am 25. April 2019 eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Die Stadt Sursee ist seit 2005 als Energiestadt zertifiziert. Gemeinsam mit der Region Sursee Mittelland will sie die Ausrichtung und Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft aktiv fördern und unterstützen. Die Energiestrategie 2050 des Bundes und das darauf abgestimmte neue Energiegesetz des Kantons Luzern verändern die Rahmenbedingungen und beschleunigen den Bedarf einer nachhaltigen Energieversorgung. Der potenzielle Wärmebedarf der Stadt Sursee wird im Jahr 2050 insgesamt rund 53 Gigawattstunden betragen.

Ziel dieser Absichtserklärung ist es, verschiedene Projektideen zu prüfen und weiterzuentwickeln sowie deren Umsetzung voranzutreiben. Zur Koordination der vorgesehenen Arbeiten wird eine Steuergruppe mit Vertretern der drei Parteien sowie wichtigen Partnern eingesetzt. Bruno Bucher, Bauvorsteher der Stadt Sursee und Leiter der beauftragten Steuergruppe erklärt: «Mit dem Aufbau eines flächendeckenden Fernwärmenetzes schaffen wir in Sursee die Voraussetzung, in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe einzutreten. Mit ewl, der Stadt Sursee und der Korporation Sursee sind drei verlässliche Partner am Werk, denen eine nachhaltige Energiepolitik am Herzen liegt.»

In einem Vorprojekt wird ewl in Zusammenarbeit mit der Stadt Sursee und der Korporation Sursee die nötigen Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsabklärungen erarbeiten. Dabei sollen industrielle Abwärmequellen sowie ökologische Energiequellen wie Grundwasser, untiefe Geothermie, Energieholz und Seewasser geprüft und deren Nutzung, wenn technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll, evaluiert werden. Stephan Marty, Vorsitzender der Geschäftsleitung von ewl, spezifiziert: «Als führendes Energiedienstleistungsunternehmen im Raum Luzern freut sich ewl, gemeinsam mit den Partnern eine fundierte Analyse zu erarbeiten um das optimale Energieversorgungsmodell für die Region zu definieren. Dabei spielen die langfristige Versorgungssicherheit, eine nachhaltige Ressourcenschonung und die Rentabilität eine massgebende Rolle.»

Seit Generationen spielt die Korporation Sursee als Lieferantin des CO2-neutralen Rohstoffes Holz eine wichtige Rolle bei der Wärmeerzeugung in Sursee. Entsprechend äussert sich Frau Sabine Beck-Pflugshaupt, Präsidentin der Korporation Sursee, zur Absichtserklärung: «Wir sind sehr motiviert die Kräfte gemeinsam mit unseren Partnern zu bündeln und aktiv bei der Zielerreichung der Energiestrategie 2050 zum Wohle unserer Stadt Sursee mitzuwirken.»

Sobald die Prüfung der Machbarkeit und Erarbeitung des Projektes abgeschlossen ist, wird es voraussichtlich Anfang September 2019 eine öffentliche Orientierung für die Bevölkerung geben.

Im Januar 2020 soll zudem die Gründung der Aktiengesellschaft Wärmeverbund Sursee AG stattfinden, welche als Investor die erforderlichen Infrastrukturanlagen erstellen und betreiben wird. Schlussendlich sollen Wärme- und Kälteverbünde in verschiedenen Perimetern auf dem Stadtgebiet, basierend auf der Energierichtplanung der Stadt Sursee, nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen auf- und ausgebaut werden.

Die drei unterzeichnenden Parteien: Patrick Rust, Mitglied der Geschäftsleitung von ewl und Stephan Marty, Vorsitzender der Geschäftsleitung von ewl, Sabine Beck-Pflugshaupt, Vertreterin der Korporation Sursee, Bruno Bucher, Bauvorsteher Sursee als Vertreter der Stadt Sursee und Andreas Marbach, Vertreter der Korporation Sursee (von links).